Grundsätzlich können wir davon ausgehen, dass Kinder begierig sind, wichtige Dinge zu tun: Sie wollen lernen und etwas leisten – aber auf ihre je individuelle Art und Weise.
In offenen Lernsituationen stehen die individuellen Lernvorhaben und Lernwege der Schülerinnen und Schüler im Vordergrund, also die Möglichkeit, Interessen und Neigungen zu entfalten, sich (so weit wie möglich) selbständig Wissen und Können anzueignen, Lernprozesse selbst zu initiieren, zu planen, erfolgreich zu organisieren und zu regulieren, und zwar individuell und in Kooperation mit anderen.
Publikationen
Publikationen
Offener Unterricht konkret
Offenes Lernen – Stationenarbeit
Beim Lernen an Stationen bearbeiten die Schülerinnen und Schüler selbständig ein größeres Thema (auch fachübergreifend) mit den inhaltlich relevanten Teilaspekten, die an Lernstationen über entsprechende Lernmaterialien und Lernaufgaben angeboten werden. Die Themen und Inhalte orientieren sich am Lehrplan bzw. an den Bildungsstandards, können aber auch über diese hinausreichen. Die an den Stationen aufbereiteten Lernaufgaben bzw. Lernmaterialien zu einem Thema ermöglichen die inhaltliche Erarbeitung (informierend oder auch entdecken lassend), das konstruktive Durcharbeiten, Üben und Anwenden. Dafür wird in der Regel Stationenarbeit an mehreren Tagen in der Woche mit jeweils ca. zwei bis drei Unterrichtsstunden angesetzt.
Zur Planung von Lernen an Stationen:
PDF Lernen an Stationen →
Offenes Lernen – Wochenplanarbeit
Die Wochenplanarbeit stellt ein Modell offenen Lernens dar, bei dem die SchülerInnen zu Beginn eines bestimmten Zeitraumes (z.B. eine Woche) einen Plan erhalten, auf dem Aufgaben (unter Berücksichtigung der Differenzierung) aus den verschiedenen Fächern mit ihren Lerninhalten aufgelistet sind. Im Rahmen der für die Wochenplanarbeit vorgesehenen Stunden entscheiden die Schülerinnen, in welcher Sozialform sie arbeiten wollen, an welchen Lernaufgaben sie heute arbeiten und suchen sich dafür auch den geeigneten Arbeitsplatz aus. Die Lehrperson nimmt die Rolle des Lernberaters/der Lernberaterin ein. Bei der Korrektur der bearbeiteten Aufgaben steht die Selbtkontrolle im Vordergrund.
Zur Planung von Wochenplanarbeit:
PDF Wochenplanarbeit →
Freie Lernphase
Freie Lernphasen sind Unterrichtssequenzen (Phasen), in denen die Schülerinnen und Schüler frei (also ohne schriftlichen Aufgabenplan), selbstständig und eigenverantwortlich mit den von der Lehrkraft in einer räumlich gut vorbereiteten und strukturierten Lernumgebung zur Verfügung gestellten Lernmaterialien (Materialserien) bzw. Lernaufgaben, die auf bestimmte Lehrplaninhalte bzw. Kompetenzbereiche bezogen sind, oder auch an selbst erstellten Aufgaben nach ihren Interessen und/oder Bedürfnissen allein oder mit anderen Schülerinnen und Schülern an einem selbst gewählten Arbeitsplatz in ihrem individuellen Tempo auf unterschiedlichen Lernwegen und meist mit der Möglichkeit der Selbstkontrolle arbeiten.
Zur Planung von Freien Lernphasen:
PDF Freie Lernphase →
Lernförderliche Rückmeldungen und eine neue Fehlerkultur
Eine pädagogische Leistungskultur ist getragen von der Grundhaltung, dass erfolgreicher Kompetenzerwerb nur über Lernsituationen aufgebaut werden kann, die vom Prinzip der Anerkennung und Ermutigung getragen sind. Auf diesem Weg wird das Vertrauen in sich und die Fähigkeiten gestützt, die Schülerinnen und Schüler aber auch ermutigt, über das bisher Wahrgenommene, Erlebte, Erkannte und Gekonnte hinauszugehen, ihre Fähigkeiten zu steigern, zu differenzieren und auszuweiten. Besondere Bedeutung kommt dabei einer neuen Fehlerkultur und dialogischen, lernförderlichen Rückmeldungen zu.
Links
Grundschulverband – Standpunkte
https://grundschulverband.de/unsere-themen/standpunkte/
Methodenpool zum offenen Lernen
http://methodenpool.uni-koeln.de/download/offener_unterricht.pdf
DR. OTTO SEYDEL: INSITUT FÜR SCHULENTWICKLUNG
http://www.schulentwicklung-net.de/veroeffentlichungen.html
Schule im Aufbruch
http://www.schule-im-aufbruch.at/
Initiative Blick über den Zaun
http://www.blickueberdenzaun.de/?page_id=519
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Franz Hammerer beschäftigt sich seit Jahren mit der Beziehung von Lernen und Raum, hält dazu Vorträge, publiziert zum Thema Lernen und Raum und unterstützt Schulen bei Neu- oder Umbauten in der Entwicklung eines pädagoisch-räumlichen Konzepts für einen Wettbewerb. Verstehen wir den Raum mit seiner umfassenden Wirkkraft als "dritten Pädagogen", dann müssen Schulen zu vielfältig differenzierten und ästhetisch anspruchsvoll gestalteten Lebens- und Erfahrungsräumen, zu "Treibhäusern der Zukunft" (R. Kahl) umgestatet werden - inhaltlich und räumlich.
Montessori-Pädagogik
Die Montessori-Pädagogik hat sich in den letzten Jahrzehnten im österreichischen Bildungswesen etabliert. Franz Hammerer arbeitet forschend und im Rahmen von Ausbildungen an dieser Entwicklung mit. Aus seiner Sicht ist die zunehmende Heterogenität in Kindergärten und Schulen nur über Konzepte der Individualisierung und Differenzierung erfolgreich zu gestalten ist. Die Montessori-Pädagogik sieht Lernen als einen aktiven, selbst gesteuerten Prozess, der sich individuell und in sozialen Bezügen vollzieht. Sie stellt das Kind in den Mittelpunkt.
© 2024 Franz Hammerer
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